Kupferbergwerk
Im Nahetal bei Fischbach an der Deutschen Edelsteinstraße, wenige Kilometer von Idar-Oberstein entfernt, befand sich bis in die Napoleonische Zeit eines der größten und bedeutendsten Kupferbergwerke im westlichen Deutschland.
Wenn auch das "Bergwerk im Hosenberg" von der Fördermenge eher im Schatten der Kupfergruben Tirols und Ungarns stand, so war doch die Qualität des hier erzeugten Kupfers unerreicht.
Sebastian Münster (1489-1552), der große Kosmograph, beschreibt bereits 1544 in seiner berühmten "Cosmographia", der ersten deutschen Länderkunde, das Fischbacher Bergwerk und rühmt die ausgezeichnete Qualität des Kupfers.
Das Bergwerk war bis zum Jahre 1792, als die französischen Revolutionstruppen das linke Rheinufer besetzten, in Betrieb. Die Wirren der Zeit, die Unentschlossenheit der späteren Landesherren und die sinkenden Kupferpreise verhinderten die Wiederaufnahme des Bergbaubetriebes.
Geblieben sind aber die großartigen Weitungen, die riesigen Abbauhohlräume und die weit verzweigten Systeme von Stollen und Schächten, die ein eindrucksvolles Bild des mittelalterlichen Bergbaus vermitteln.
Aus der großen Zahl der in Deutschland entstandenen Schaubergwerke ragt das Kupferbergwerk bei Fischbach dadurch heraus, dass hier ein Bergwerk im ursprünglichen mittelalterlichen Zustand besichtigt werden kann.
Die Gemeinde Fischbach und der "Förderverein Historisches Kupferbergwerk Fischbach e.V." haben mit Unterstützung weiter Kreise, insbesondere der Landesregierung Rheinland-Pfalz, des Landkreises Birkenfeld, des Arbeitsamtes Bad Kreuznach und der Verbandsgemeinde Herrstein das Innere des Bergwerkes hergerichtet, um interessierten Besuchern einen Eindruck von der Arbeit und dem Können unserer Vorfahren zu vermitteln, aber auch, um ihnen ein kleines Wunder der Natur zu zeigen.
Als im Jahre 1917 ein Schweizer Bergingenieur zum ersten Mal diese Weitungen sah, schrieb er: "Der Eingang zu diesem Felsenwunder befindet sich nicht weit von der Bahnstation Fischbach / Weierbach am Hosenbachtal.
40 Meter steigt man empor, betritt dann einen alten Stollen und sieht sich schon nach kurzer Zeit im Inneren der Weitung.
Sie auf einmal zu übersehen ist unmöglich, da es bald auf, bald nieder, nach rechts und links geht.
Über 100 Meter weit von Ost nach West kann man Wandern. 25 bis 30 Meter beträgt die Breite und bis 25 Meter die Höhe.
Aber nicht allein die gewaltigen Dimensionen dieser Hohlräume imponieren, sondern die oft märchenhafte Pracht der Gebilde, welche die Natur hier in langen Jahren geschaffen hat.
Da sehen wir von der Decke herabhängende, wunderbar zarte, hell durchsichtige Tropfsteinzapfen, oft auch, wo sie in die Breite gezogen, aus Spalten hervordrangen, vorhangartig gestaltet oder wie der Saum eines Gewandes.
Ferner türkisblaue oder prachtvoll smaragdgrüne, traubenförmige Kupferausscheidungen, welche Carbonate oder kohlensaure Verbindungen darstellen.
Dazwischen flimmern und schimmern Millionen kleiner Kristalle im Schein der Lichter, kurz, es ist ein Anblick, der an die Feenpaläste oder die Thronsäle der "Bergfürsten" erinnert. Ein richtiges Märchenwunder! Die tiefe Stille, nur hie und da unterbrochen durch das klingende Niederfallen eines Tropfens, erhöht noch das eigenartige Gefühl , das den Besucher dieser jahrhundertelang verlassen gewesenen Räume ergreifen muss."
Unsere Zeit ist heute weniger romantisch. Wir glauben aber, unseren Gästen mit unserem Schaubergwerk und der rekonstruierten Kupferhütte etwas zeigen zu können, woran sie sich gerne und oft erinnern werden.